Sonntag, 23. September 2012

'Drive' – oder eine Ausarbeitung des 'The Departed'- What the f**k-Moments

Ich gebe es ja zu: Ryan Gosling war für mich ein sehr guter Grund diesen Film auf meine Watch-List zu setzen. Mr Gosling verkörpert in seiner Rolle des Driver die Attitüde und Haltung alter Leinwand-Helden wie James Dean oder Steve McQueen – und dann auch wieder nicht.
Denn „Drive“ wirkte auf mich wie eine Ausarbeitung des „What the f**k“-Moments, der den Zuschauer schon in Martin Scorseses 'The Departed' völlig unerwartet trifft. Und zu diesem Konzept gehört auch der komplexe Charakter des mysteriösen Driver – dessen richtigen Namen wir nie erfahren. Tagsüber arbeitet er als Stuntfahrer und Mechaniker. Nachts fährt er Fluchtwagen. Als Einzelgänger, mit notdüftig eingerichteter Wohnung, verbringt er den Großteil seiner Zeit hinter dem Steuer - und in Kontrolle. Erst als er seine Nachbarin (Carey Mulligan) und ihren kleinen Sohn kennenlernt, zeigt sich die wärmere Seite des distanzierten Fahrers. Doch die Verbindung zu der Kleinfamilie am anderen Ende des Flurs wird ihm zum Verhängnis als der Vater des Kleinen mit Schutzgeldschulden aus dem Gefängnis entlassen wird.

Ein geordneter Anfang weicht nach und nach dem Chaos eines einzigen, dummen Zufalls, der das metaphorische Kartenhaus zum Einsturz bringt. Wie der Driver selbst, verliert auch der Zuschauer die Kontrolle über die Handlung und die damit verbundenen Erwartungen. Man rutscht von einer Situation in die nächste und traut sich gar nicht darüber nachzudenken, ob das Ganze noch ein gutes Ende finden kann. 
Dabei glänzt der Film als Gesamtkunstwerk und war nicht umsonst für sein Sound-Editing Oscarnominiert. Ganz zu schweigen von dem herausragenden Soundtrack „A real hero“ von Electric Youth (http://www.youtube.com/watch?v=boFhHOjljs0).

Ein beeindruckender Mix aus Thriller und Drama, der erneut unter Beweis stellt, dass Gosling nicht nur verdammt gut aussieht, sondern auch aufopfernd und grandios gut spielt.

Sonntag, 16. September 2012

'Prometheus' - Große Erwartungen

„Prometheus“ - Das große, bahnbrechende Werk von Altmeister Ridley Scott, auf das nicht nur Sci-Fi Fans lange gewartet haben. Gespaltene Meinung zum Weltraum-Epos, der das Genre quasi neu definieren sollte, zeigten jedoch schon kurz nach dem Kinostart, wie schwierig es ist einem derartigen Hype auch gerecht zu werden. Das Problem ist nur: Die Macher selbst waren maßgeblich an den hohen Erwartungen beteiligt. Unzählige Marketingmaßnahmen kündigten einen der außergewöhnlichsten Science-Fiction Filme aller Zeiten an.
Und jetzt sitz ich hier an einem Samstagabend und denk mir...meh, ging so.
Dabei mag ich Filme. Auch die, die von Kritikern verrissen werden finden nicht selten ihren Weg in meine DVD-Sammlung. Doch manchmal beugt sich die eigene Meinung eben ganz automatisch der allgemeinen – weil es die einzig richtige ist.
Dabei kann der Film gerade visuell wirklich viel und auch Noomi Rapace ist seit der (schwedischen) Millenium-Trilogie bei mir ein gern gesehener Leinwand-Gast. Die Bilder sind von Beginn an atemberaubend und schinden ordentlich Eindruck. Hochglanz-Science-Fiction gepaart mit Hightech-Spielzeug vom Feinsten und einer interessanten Storyline.
Mein Problem: Die zweite Hälfte des Films wirkt amputiert und komplett anders als das Intro. Beginnt alles andächtig, mit großen Bildern und einem geheimnisvollen Planeten, bricht plötzlich der Wahnsinn aus. Schwarzer Schleim, Infektionen, weiße Schlangen-Dingsis und allgemeine Gruppenpanik zerstören die Dynamik von „Prometheus“ und lassen alles ein wenig hysterisch wirken. 
Ein Vergleich: Ein wohl-komponiertes, vielschichtiges Konzertstück mutiert via Knopfdruck zum chaotischen Heavy Metal-Track, der einem die letzte Stunde lang penetrant ins Gesicht schreit.
Ich bin enttäuscht. Nicht "Transformers 3"-enttäuscht aber ich hätt mir schon ein bisschen mehr versprochen.
Die Fortsetzung ist bereits angekündigt.
Wir werden sehen ober der Titel „Paradise“ diesmal hält, was er verspricht.

Sonntag, 9. September 2012

'The Cabin in the Woods' oder 'Joss Whedon - mein Held'

Joss Whedon rettet für mich die Welt – mit einer Serie/einem Film nach der/dem anderen. Der Mann steht für Innovation und originelle Ideen. Wer Joss Whedon ist? Die meisten kennen ihn als Schöpfer von „Buffy“ und dem damit verbundenen Buffy-verse inklusive Angel etc. Aber der Mann kann noch so viel mehr. „Firefly“ wurde mit nur einer Staffel zum absoluten Kult unter Sci-fi Fans auf der ganzen Welt. Mit „The Avengers“ wurde nun auch endlich der Mainstream hellhörig und dem Produzenten und Co-Autoren von „The Cabin in the Woods“ kommt langsam die Ehre zuteil, die ihm gebührt. Ich kann aus diesem Post keine Rezension zu letzterem Blockbuster machen, weil jedes Wort, das zum Film selbst gesprochen (oder geschrieben) wird im Grunde ein Wort zu viel ist. Je weniger man drüber weiß, desto überraschter ist man von einem der originellsten Filme den ich je gesehen hab. Als Teenieslasher vermarktet mit unglaublichem Twist, mit lustigen Stellen und absurden Wendungen, sollte man das Teil einfach auf sich wirken lassen.
Ich verneige mich vor Joss Whedon – meinem Helden.