Dienstag, 25. März 2014

'The Blacklist' - Freund oder Feind? James Spader kann beides!

Ob "Castle", "The Mentalist" oder "Bones": Die Männchen-Weibchen-Dynamik im Crime-Genre amerikanischer Serien ist gut vertreten. Meist wird dem Ganzen eine Prise amouröser Spannung hinzugefügt und fertig ist das Krimi-Süppchen, das auch die heimlichen Romantiker unter uns nicht zu kurz kommen lässt.
"The Blacklist" entzieht sich dieser - zugegebenermaßen eher vorhersehbaren – Nische des Crime-Dramas und liefert mit James Spader und Megan Boone eine generationsübergreifende Alternative. Spader brilliert (!) als ehemaliger Agent Raymond 'Red' Reddington, der vor 20 Jahren die Lager wechselte und heute auf der Most Wanted List des FBI steht. Zum Auftakt der Serie marschiert er in dessen Hauptquartier und lässt sich festnehmen. Unter Sicherheitsmaßnahmen - die einem Hannibal Lecter gleich kommen - in Gewahrsam genommen, bietet er schließlich an, ihnen die berüchtigsten Kriminellen der Welt zu liefern. Allerdings unter der Bedingung, dass er nur mit Neu-FBI-Profiler Elizabeth Keen (Megan Boone) spricht.
Auf den ersten Blick klingt hier wenig neu. Reddington versorgt Keen und ihr Team mit Informationen und jede Woche wird ein Name von der Blacklist gestrichen. Ein einfaches Muster, das auch bei mir dazu geführt hat, dass ich erst ein paar Folgen ins Land streichen ließ, bis ich dann doch neugierig wurde. Kurz darauf inhalierte ich die bis dato dreizehn Folgen.
"The Blacklist" ist kein hoch-verterrorisiertes "Homeland" und auch nicht so abgründig wie "Game of Thrones" aber es geizt nicht mit Unerwartetem. Handlungstränge werden nicht staffellang hingezogen sondern entwickeln sich zügig – ohne dass viel Zeit für Langeweile bleibt. Trotzdem bildet jeder Name der Blacklist einen eigenen spannenden Fall. Doch die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und vor allem Reddington ist mal Monster und mal Retter. Ein ungreifbarer Charakter, der sich zwischen skrupellosem Kriminellen und tragischem Antiheld bewegt und von Spader mit absoluter Hingabe gespielt wird.
Fazit: "The Blacklist" kann viel und ist nicht das, was man von den Promo-Postern oder der Synopsis erwartet. Dem ein oder anderen hab ich schon ein Ohr mit dieser Serienempfehlung abgekaut - aber es lohnt sich. Versprochen!