Dienstag, 21. September 2010

'Remember Me' - A movie to remember


Wenn ein Film völlig unerwartet einschlägt und jede Erwartung übertrifft, dann vergisst man ihn so schnell nicht.
Genau dies war der Fall bei diesem kleinen Meisterwerk mit Herzschmerz Twilight Held Robert Pattinson. Und wo wir diese standardisierte Verbindung nun erwähnt haben, können wir sie auch gleich verwerfen, denn Herr Pattinson ist in diesem Film eben nicht Edward Cullen, sondern Tyler Hawkins. Diesen spielt er so glaubhaft gebrochen, dass jede Behauptung der Überdramatisierung oder des erzwungenen alternativen Flairs auf der Strecke bleibt. Uns wird kein Charakter präsentiert, bei dem wir uns fragen, was denn nun eigentlich sein Problem ist. Betäubt und anteilnahmslos durch den Tod seines Bruders auf der einen Seite, mimt er doch völlig überzeugend die Vaterfigur für seine Schwester und geht uns trotz Eigenart und Kippe nicht auf die Nerven.
An Holden Caulfield erinnert, gehe ich aber sogar so weit, dass ich Tyler den besseren, logischeren Helden nenne, der sich nicht hinter Vorurteilen versteckt, die er selbst erfüllt, so wie Mr. Caulfield.
Salingers Prototyp des coming-of-age Protagonisten aus 'Catcher in the Rye' kann aber wahrscheinlich als Wegbereiter für derartige Charaktere betrachtet werden.
'Remember Me' bleibt hängen und bereitet ein mittlerweile immer öfter verwendetes Thema neu auf. Man lernt Tyler kennen, lernt ihn zu verstehen und wird Zeuge davon, wie er zwanghaft versucht, seinem Vater deutlich zu machen, wie wichtig er für seine Schwester (und für ihn) ist.
Und es funktioniert, Optimismus kehrt ein, bevor der Schock kommt.
Dabei wird eine Kette von Ereignissen ausgelöst, die erst am Ende Sinn macht und das Ghandi Zitat so passend einbettet:

"Whatever you do in life will be insignificant. But it is very important that you do it anyway."

Der überraschende Schluss rundet ab, was ich im kleinen Universum des Films schon fast als Perfektion beschreiben würde. Schock und Trauer werden allgegenwärtig mit Hoffnung und Humor vermischt und was dabei herauskommt, bleibt undefinierbar eindrucksvoll.