Donnerstag, 11. November 2010

Resident Evil 4: Afterlife

Ähnlich wie die thematisierten Zombies selbst ist das Resident Evil Franchise einfach nicht tot zu kriegen. Auch im vierten, 3D gespickten, Teil der Videospiel Adaption für die Leinwand, ballert Milla Jovovich als Alice unaufhörlich mit hohem Unterhaltungswert um sich. Dabei wird sie nicht nur wieder von Ali Larter als Claire Redfield unterstützt (deren Anfänge übrigens in einem weiteren Horrorfranchise, nämlich 'Final Destination', liegen), sondern auch von Prison Break Star Wentworth Miller. Dieser bleibt seiner Serienrolle in gewisser Weise treu, was dem Auftritt ein Schmunzeln entlockt, denn wir gehen mal davon aus, dass dies ein gewollter Hint auf seine Rolle als Michael Scofield ist. Resident Evil 4 ist immer noch genau so unterhaltsam wie seine Vorgänger und besticht durch enorm eindrucksvolle Effekte und eine Titelheldin, die Lara Croft und Co alt aussehen lässt. Auch wenn für die Menschheit anscheinend kein Ende des Zombieelends abzusehen ist und die Umbrella Corporation das personifizierte Böse darstellt, verfolgt man den stetigen Kampf gegen die Übermacht doch immer wieder gerne. Dabei übersteigt Resident Evil den einfachen Zombiefilm bei Weitem und wartet nicht nur mit neuen Mutationen auf, sondern verfolgt auch die menschliche Suche nach einer Zukunft in all dem Chaos. Die Überlebenden werden weniger, aber so lang es noch welche gibt, schauen wir ihnen gerne bei ihren Bemühungen zu und hoffen, dass uns Resident Evil noch häufiger auf der großen Leinwand begegnet.
Die Kritiker schreien natürlich wieder auf, dass man sich in den Filmen immer mehr vom Original entfernt und ja auch überhaupt alles doof ist, was neu und anders ist. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass die Resident Evil Filme vor allem der Unterhaltung dienen sollen und nicht zur intellektuellen Stimulation. Der Bösewicht mag nerven und auch in geschlossenen Räumen seine dämliche Sonnenbrille tragen, aber na und? Wer Spaß hat sich an Kleinigkeiten auszuhängen, soll sich keinen Zwang antun, aber wenn man den Film als das sieht, was er nun mal ist, stören auch diverse Klischées nicht. Das Ganze hat schließlich mit einem einfachen Videospiel gestartet und sich seitdem als filmisches Horrorhighlight verselbstständigt. 
Der Autorin gefällt's und vielen anderen auch.
Alle anderen sollen sich Untertitelfilme auf bulgarisch im nächsten Arthouse anschauen gehen und aufhören zu meckern.


Montag, 1. November 2010

Von der Wichtigkeit des Weglaufens.

Es ist Halloween, Party passt aus reise-vorbereitenden, organisatorischen Gründen nicht – was mache ich also? Ich schaue einen Horrorfilm!
Der heutige Kandidat gehört in die Kategorie Zombiefilm und nennt sich 'Devil's Playground'. Okay, wir haben das Genexperiment/den Virus/den bösen großen Konzern und die Seuche, die sich langsam im nicht mehr ganz so beschaulichen London verbreitet. Trotzdem steht die Reporterin mitten drin und auch sonst scheint keiner zu merken: 'Uh, meine Mitmenschen sind Zombies. Ich brüll jetzt nicht rum oder versuch auf sie einzureden, sondern lauf einfach mal weg.'
Okay, irgendwann laufen sie alle...mehr oder weniger erfolgreich. Vor allem wenn man von Zombie-Parkourmeistern verfolgt wird, die sich anscheinend den ein oder anderen Move bei David Belle abgekuckt haben. 
Aber hier kommt eine Frage auf, die ich mir immer wieder stelle:
Gibt es in Zombiefilmen eigentlich keine Zombiefilme?
In dem Moment, in dem mein Nachbar blutverschmiert vor mir steht und mich anfaucht, weiß ich doch, dass er sich kein Tässchen Zucker bei mir leihen will.
Da kann ich doch innerhalb von Sekundenbruchteilen meine mentale Zombie Häkchenliste abarbeiten.
Blut – check.
Irrer Blick -check.
Stück Finger, das aus dem Mund hängt – üäh...check.
Wieso fragen sich die Protagonisten also immer, was denn nur los ist und warum der nette Mann vor dem Fenster so hungrig erscheint? Wie frustrierend für den/die Heldin, die nicht nur alle aufklären sondern auch alle retten muss.
Manche mögen derartigen Filmkonsum Verblödung nennen, ich nenne es Vorbereitung.
Nicht, dass ich mich als Milla Jovovich'sche Kampfamazone mit den Zombies anlegen würde, aber man wird zumindest darauf gedrillt, wann man loszurennen hat.
Wenn man schön aufpasst und sich brav Notizen macht.
So lehrreich, so intellektuell anspruchsvoll.
Dabei riskier ich jetzt ein großes Mundwerk und werd wahrscheinlich als erstes gebissen. Große Klappe und nix dahinter. Ihr könnt ja kurz stehen bleiben und mich auslachen...oder auch mal beißen lassen.
Das wird mir jetzt zu eklig.
Dabei ist 'Devil's Playground' jetzt nicht unbedingt Zombiefilmtrash, der mit beknacktem Cover nur die ganz blutrünstig gehirnamputierte in der Videothek anlacht. Nee, war schon okay, aber eben auch kein '28 Tage später'. Das ist aber auch alles nicht so einfach. Letztendlich ist der geneigte Horrorfilm Zuschauer ja schon total abgehärtet. Obwohl ich immer noch kein Fan von Szenen bin, in denen der Hammer rhythmisch auf die Schädeldecke trifft.
Ich bin schließlich immer noch ein Mädchen.