Sonntag, 20. Februar 2011

'I officially got Black Swan-ed!'

So sieht der letzte Eintrag in meinem Twitter account aus. Nach all dem Rummel und der Lobpreisung von Natalie Portman, hab ich es endlich auf die Reihe gekriegt mir den 'Ballett-Film' über den alle Welt spricht auch zu Gemüte zu führen. Jetzt könnte ich natürlich versuchen, mich mit dem Rest der Menschheit anzulegen und rebellisch gegen den Strom zu schwimmen...aber warum sollte ich, wenn ich doch der selben Meinung bin? 'Black Swan' ist intensiv und verstörend. Wir erleben die Metamorphose der Protagonistin auf so vielen Ebenen, dass sogar Natalie Portman selbst zu einem völlig anderen Menschen zu werden scheint. Schizophrenie, Verfolgungswahn, Irrsinn – Der Laie kennt nur einen Bruchteil psychologischer Fachwörter und schmeißt sie nach diesem Film alle bunt in den Reaktionstopf. Ich verrate jetzt nicht mehr, denn dieser Film muss geschaut werden, um ihn wertschätzen zu können. Mich würde hingegen sehr interessieren, was professionelle Tänzer zu Frau Portmans Performance sagen. Das sah für mich nämlich tatsächlich so aus, wie ein Ballerina, die ihr Leben lang nichts anderes getan hat als sich auf den Zehenspitzen durch diverse Studios zu schlagen. Urteil der Profis? - Ich werde mich erkundigen. Der Glamour des Tänzerinnendaseins wird hier durch eine beklemmende Enge überschattet. Der Drang nach Perfektion und der Leistungsdruck machen 'Black Swan' genau so aus, wie die grandiosen Tanzszenen. Einziges Manko? Durch den ganzen Portman Bohei gehen die anderen Darsteller vor allem in puncto Promo ein wenig unter. Vincent Cassell und Winona Ryder dürften gerne etwas öfter im Zusammenhang mit Darren Aronofskys Film genannt werden. Gerade Herr Cassell ist meinerseits immer gern gesehen (und das nicht nur seit 'Die purpurnen Flüsse' sondern auch seit 'La Haine' ausm Französischunterricht!). Zumindest ist man überrascht wenn auf dem Bildschirm ein bekanntes Gesicht auftaucht. Außerdem freue ich mich persönlich für Ksenia Solo, die immer öfter in diversen Serien auftaucht und nun auch den Nebenrollensprung auf die große Leinwand geschafft hat. Und bei 'Black Swan' ist diese Leinwand SEHR groß! Letztendlich besteht für mich aber kein Zweifel, an wen der Oscar für die beste Hauptdarstellerin dieses Jahr gehen wird. Herzlichen Glückwunsch, Natalie Portman!

Dienstag, 8. Februar 2011

Burlesque...oder auch einfach nur CHER!

Christina Aguilera ist ja so ein Phänomen. Während ich natürlich nicht abstreite, dass die Frau singen kann, ist es trotzdem eine Kunst mit so viel Talent doch oft auch so unglaublich nervtötend zu sein. Man muss nicht jeden Ton kaputt jodeln und 'laut' ist nun mal nicht immer 'Bombe' sondern manchmal auch 'Boah, mach mal leiser'. Die liebe Frau A. versemmelt also schonmal mehr als nur die Nationalhymne beim Super Bowl. Daher auch mein Zwiespalt in puncto 'Burlesque'. Ich verehre Cher aber war mir nicht sicher, ob ich mir das jodelnde Popsternchen 2 Stunden geben kann ohne einen Hörsturz zu erleiden – mal ganz abgesehen von der Frage nach ihrem schauspielerischen Talent. Und was soll ich sagen? Wenn Frau Aguilera nicht Frau Aguilera spielt und sich an ein musikalisches Konzept halten muss, in dem manche Noten eben ohne Schnörkel gesungen werden, dann kann das Ganze schon ziemlich unterhaltsam werden. Performen kann sie ja nunmal und schauspielerisch war's auch ganz in Ordnung. Außerdem sah sie teilweise wirklich gut aus und sollte sich vom Visagisten vielleicht ein paar Make up Tipps holen, um als ihr wirkliches Ich nicht immer so unendlich angemalt auszusehen. Highlight ist und bleibt für mich aber nach wie vor Cher (Screw the Razzie Awards!). Auch wenn die Frau ihr halbes Gesicht nicht mehr bewegen kann, bin ich immer wieder auf's neue begeistert. Ja, eine Oscarperformance sieht vielleicht anders aus, aber so ein Teil hat sie ja schließlich auch schon. 'Last of me' hat nicht nur den Golden Globe als Best Original Song gewonnen sondern auch mein Herz – wenn ich hier mal im Klischee kitschen darf. Das Lied wird jetzt erstmal ein paar Wochen auf meiner Playlist geparkt (und läuft beim Verfassen dieses Eintrags auf repeat im Hintergrund). Hach ja, Cher. Für mich ja vergleichbar mit Sylvester Stallone. Und wer mich kennt, der weiß dass das nur positiv gemeint ist denn auch Herr Stallone hat bei mir n riesen (Anabolika)Stein im Brett (Oh ja, ich habe bei 'The Expendables' vor Freude gequiekt!). 'Rocky' wird auf immer einer meiner absoluten Lieblingsfilmcharaktere sein und ist der Beweis dafür, dass der Mann auch schreiben kann. Aber wir waren ja bei 'Burlesque'. Generell kann sich die Liste der Darsteller durchaus sehen lassen. Vor allem Stanley Tucci ist grandios und mir als Cher's schwuler bester Freund hundertmal lieber als als irrer Mörder in 'The Lovely Bones' (In meinem Himmel). Peter Gallagher ist nicht ganz so gefasst und gegelt wie in 'The OC' und Kristen Bell ist (zeitweise) unter die brünetten Alkoholiker gegangen. Alan Cummings Rolle ist überraschen klein und Cam Gigandet sieht man auch nicht oft als gutherzigen Barkeeper mit musikalischen Ambitionen. Alles in allem: CHER, eine erträgliche Christina Aguilera und enorm gute Performances in coolem Burlesque Stil. Eine Mischung aus Moulin Rouge und Coyote Ugly mit eine paar neuen Elementen...und nicht zu vergessen: Cher.

[Anmerk.d.Red. Hab ich Cher eigentlich schon erwähnt?]