"The Blacklist" entzieht sich dieser -
zugegebenermaßen eher vorhersehbaren – Nische des Crime-Dramas und
liefert mit James Spader und Megan Boone eine
generationsübergreifende Alternative. Spader brilliert (!) als
ehemaliger Agent Raymond 'Red' Reddington, der vor 20 Jahren die
Lager wechselte und heute auf der Most Wanted List des FBI steht. Zum
Auftakt der Serie marschiert er in dessen Hauptquartier und lässt
sich festnehmen. Unter Sicherheitsmaßnahmen - die einem Hannibal
Lecter gleich kommen - in Gewahrsam genommen, bietet er schließlich
an, ihnen die berüchtigsten Kriminellen der Welt zu liefern. Allerdings unter der Bedingung, dass er nur mit Neu-FBI-Profiler Elizabeth Keen
(Megan Boone) spricht.
Auf den ersten Blick klingt hier wenig
neu. Reddington versorgt Keen und ihr Team mit Informationen und jede
Woche wird ein Name von der Blacklist gestrichen. Ein einfaches
Muster, das auch bei mir dazu geführt hat, dass ich erst ein paar
Folgen ins Land streichen ließ, bis ich dann doch neugierig wurde. Kurz darauf inhalierte ich die bis dato dreizehn Folgen.
"The Blacklist" ist kein
hoch-verterrorisiertes "Homeland" und auch nicht so abgründig wie "Game of Thrones" aber es geizt nicht mit Unerwartetem. Handlungstränge
werden nicht staffellang hingezogen sondern entwickeln sich zügig –
ohne dass viel Zeit für Langeweile bleibt. Trotzdem bildet jeder Name der Blacklist einen eigenen spannenden Fall. Doch die Grenzen zwischen Gut
und Böse verschwimmen und vor allem Reddington ist mal Monster und mal Retter. Ein ungreifbarer Charakter, der sich zwischen skrupellosem Kriminellen und tragischem Antiheld bewegt und von Spader mit absoluter Hingabe gespielt wird.
Fazit: "The Blacklist" kann viel und ist nicht das, was man von den Promo-Postern oder der Synopsis erwartet. Dem ein oder anderen hab ich schon ein Ohr mit dieser Serienempfehlung abgekaut - aber es lohnt sich. Versprochen!